Emilia und Johanna, Schülerinnen der 11. Klasse am Hardenberg-Gymnasium in Fürth, haben im letzten Schuljahr erneut an einem Austausch nach Schottland teilgenommen. Bereits im Jahr davor waren sie in Dunoon im Westen des Landes bei einem Schulaustausch. Dieses Mal waren sie mit dem Programm „UK-German Exchange Fellowships“ im Vereinigten Königreich und arbeiteten gemeinsam mit ihren schottischen Austauschpartnern an spannenden Projekten. Johanna untersuchte die Nachhaltigkeit der Schulwege, während Emilia die Unterschiede zwischen deutschen und schottischen Essensgewohnheiten erforschte. Im Interview erzählen sie, warum sie zum zweiten Mal an einem Schottland-Austausch teilnehmen wollten und ob eine dritte Reise ins Vereinigte Königreich geplant ist.
Was war eure Motivation, an den UK German Exchange Fellowships teilzunehmen?
Johanna: Letztes Jahr haben wir einen Schulaustausch nach Dunoon in Schottland gemacht. Das hat uns unglaublich gut gefallen. Unsere Lehrerin, die den Austausch betreut hat, wollte uns erneut die Möglichkeit bieten, dorthin zu reisen. Gleichzeitig kam von unserer Partnerschule in Dunoon die Anfrage, ob wir an den UK German Exchange Fellowships teilnehmen möchten. Wir haben uns sofort beworben.
Emilia: Ich fand es spannend, dass der zweite Austausch mit einer Projektarbeit verbunden war. Wir hatten viel Spaß und haben intensiv zusammengearbeitet. Dadurch wurde es viel persönlicher, weil wir den Schulalltag besser kennenlernen konnten und bei unterschiedlichen Aktivitäten dabei waren.
Was hat euch so an Schottland überzeugt, dass ihr an einem zweiten Austausch teilnehmen wolltet?
Johanna: Die Menschen dort sind unglaublich nett. Unsere Gastfamilie war sehr herzlich und es war toll, sie wiederzusehen. Die Umgebung ist wunderschön, direkt am Meer. Außerdem mag ich das Schulsystem dort mehr als unseres.
Was gefällt dir besser am schottischen Schulsystem?
Johanna: Man kann seine Unterrichtsfächer aus einem großen Angebot frei wählen. Die Schüler können entscheiden, ob sie einen akademischen oder einen beruflichen Bildungsweg einschlagen möchten. Es gibt viele praktische Ausbildungsmöglichkeiten in der Schule, wie zum Beispiel einen Friseursalon, in dem man das Haareschneiden lernen kann. Die schottischen Schüler fanden dagegen unser Schulsystem cooler, weil es akademischer ist und besser auf die Uni vorbereitet.
In Schottland gibt es viele praktische Ausbildungsmöglichkeiten in der Schule, wie zum Beispiel einen Friseursalon, in dem man das Haareschneiden lernen kann.
Wie war die Aufnahme in eurer Gastfamilie? Habt ihr noch Kontakt zu ihr?
Johanna: Wir wurden beide in die gleiche Gastfamilie eingeteilt, weil es zu wenige gab. Das war perfekt für mich, weil ich am Anfang ziemlich schüchtern bin. Da ist es leichter, mit jemandem in der neuen Umgebung anzukommen, den man schon kennt. Wir haben noch guten Kontakt zur Mutter und zum Vater der Gastfamilie und haben auch die Großeltern kennengelernt. Wenn wir noch einmal nach Schottland fahren würden, hätten wir dort definitiv ein Zuhause.
Was war das Highlight eures Austauschs?
Emilia: Ein Lagerfeuer am Strand mit anderen Bekannten und einer Freundin, die wir beim letzten Austausch kennengelernt haben. Wir haben Marshmallows gegrillt und hatten eine tolle Zeit zusammen.
Hat euch der Austausch auf persönlicher Ebene verändert?
Emilia: Ja, wir haben neue Freunde in Schottland und in Deutschland gefunden. Mit den zwei anderen deutschen Schülern, die mit dem Programm in Schottland waren, sind wir nun ebenfalls eng befreundet.
Johanna: Ich bin definitiv weniger schüchtern als vorher und traue mich jetzt, Englisch in der Öffentlichkeit zu sprechen. Es war eine wichtige Erfahrung, die mich offener gemacht hat.
Ich bin definitiv weniger schüchtern als vorher und traue mich jetzt, Englisch in der Öffentlichkeit zu sprechen.
Könnt ihr euch vorstellen, noch einmal eine längere Zeit im Ausland zu verbringen?
Johanna: Ja, wir überlegen gerade, für ein halbes Jahr nach Schottland zu gehen. Wir versuchen, das selbst auf die Beine zu stellen, ohne eine Organisation. Mal sehen, ob das klappt.
Was würdet ihr anderen raten, die an einem Austausch teilnehmen möchten?
Emilia: Einfach darauf einlassen. Am Anfang ist man vielleicht unsicher, aber es ergibt sich alles. Man findet Freunde und hat eine tolle Zeit.