GlobalCastle vorgestellt
Einmal ein paar Wochen im Ausland leben – diesen Wunsch haben viele Jugendliche. Doch für Schülerinnen und Schüler aus Mittel- Real-, Berufs- und Wirtschaftsschulen geht er bislang noch zu selten in Erfüllung. Sie nehmen kaum an Jugendaustauschprogrammen teil. Der CVJM Bayern und die Stiftung Jugendaustausch Bayern wollen das ändern. Dazu organisieren sie eine Jugendbegegnung auf der Burg Wernfels, die das Vertrauen der Schülerinnen und Schüler in die eigenen Englischkenntnisse stärkt. Am Montag, dem 11. Juli, stellten sie das Projekt „GlobalCastle“ im CVJM Nürnberg am Kornmarkt vor.
NÜRNBERG. Einmal längere Zeit in einem fremden Land verbringen, eine neue Kultur kennenlernen und Menschen aus anderen Ländern treffen – diesen Traum haben viele junge Menschen. Ein Jugendaustausch ist eine Möglichkeit. Doch obwohl sich laut der Zugangsstudie 60 Prozent aller Jugendlichen für Austauschprogramme interessieren, nehmen am Ende nur 26 Prozent daran teil. Dabei handelt es sich vor allem um Gymnasiastinnen und Gymnasiasten und Studierende. Schülerinnen und Schüler von Mittel- Real-, Berufs- und Wirtschaftsschulen sind deutlich unterrepräsentiert. Die Gründe: Kaum Vertrauen in die eigenen Englischkenntnisse und zu wenig Informationen über Wege in den Jugendaustausch.
Hier setzen der CVJM Bayern und die Stiftung Jugendaustausch Bayern mit dem Projekt „GlobalCastle“ an. Auf der Burg Wernfels mitten im fränkischen Seenland begegnen Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren eine Woche lang Jugendlichen aus anderen Ländern, wie zum Beispiel Chile und den USA. Bei den Camps sprechen sie ausschließlich Englisch und werden von Teamern aus der ganzen Welt betreut. Michael Götz, Generalsekretär beim CVJM Bayern und Initiator des Projekts erklärt: „Bei den Sprachcamps gibt es keinen klassischen Englischunterricht wie in der Schule. Stattdessen leben Jugendlichen die Sprache, indem sie sie bei verschiedenen Aktivitäten nutzen.“
Die Schülerinnen und Schüler machen bei „GlobalCastle“ gemeinsam Sport, spielen, musizieren, werkeln oder entspannen im Sommer am Pool – und sprechen dabei durchgehend Englisch. Dadurch bauen sie Sprachbarrieren und Hemmungen beim Englischsprechen ab, ihr Selbstvertrauen steigt. Außerdem nehmen sie an Workshops teil, die den Jugendlichen Schritt für Schritt erklären, wie sie zu einem für sie geeigneten Austauschprogramm kommen. Die Betreuerinnen und Betreuer der Sprachcamps kommen aus vielen verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Muttersprachen. An den Abenden erzählen sie von ihren Heimatländern und machen den Jugendlichen damit Lust, selbst die Welt zu erkunden.
Die Stiftung Jugendaustausch Bayern unterstützt das Programm finanziell. Sie wurde im Sommer 2021 von der bayerischen Staatsregierung mit dem Ziel gegründet, jedem jungen Menschen in Bayern einen Jugendaustausch zu ermöglichen. Dazu fördert und entwickelt sie innovative Projekt- und Programmformate besonders für Zielgruppen, die die Möglichkeiten zum Jugendaustausch bislang wenig nutzen. 30 Millionen Euro auf zehn Jahre stehen ihr dafür zur Verfügung.
Jugendaustausch soll für alle möglich werden
Mirjam Eisele, Geschäftsführerin der Stiftung Jugendaustausch Bayern, sagt: „Jeder Jugendliche soll ins Ausland gehen können, egal auf welche Schule er geht, woher seine Eltern kommen oder wie viel Geld sie zur Verfügung haben. Mit den ‚GlobalCastle‘-Sprachcamps mobilisieren wir nicht-akademische Jugendliche und gehen damit einen großen Schritt in die richtige Richtung.“ Die „GlobalCastle“-Sprachcamps starten im Januar 2023 und finden dann zwölf Mal pro Jahr statt. Es können sowohl Einzelpersonen als auch gesamte Schulklassen teilnehmen.