Tschechien

Tschechisch ist eine slawische Sprache und daher nicht mit dem Deutschen verwandt. Dennoch gibt es viele Worte, die du verstehen wirst. Sie sind aufgrund der gemeinsamen Geschichte vom Deutschen im Tschechischen gelandet. Die Schreibweise der Worte wurde meistens an das Tschechische angepasst, doch anhand der Aussprache erkennst du ihren Ursprung. Dazu gehören zum Beispiel „cíl“ (Ziel), „taška“ (Tasche) und „flaška“ (Flasche). 

Die meisten Worte spricht man so aus wie sie geschrieben werden. Daher eignet sich Tschechisch gut als Einstiegssprache, wenn du weitere slawische Sprachen wie Polnisch lernen möchtest.

Die tschechische Küche ist eng mit der österreichischen, ungarischen und süddeutschen Küche verwandt. Wenn du aus Bayern kommst, werden dir also einige Dinge bekannt vorkommen. Zum Beispiel beim Nationalgericht „Svíčková na smetaně“: ein Rinderbraten mit Sahnesauce, Preiselbeeren und Knödeln als Beilage. 

Bei den Hauptgerichten dominieren Fleischgerichte, insbesondere mit Rind- und Schweinefleisch. Vegetarier sollten panierten Käse (smažený sýr) serviert mit Kartoffeln oder Pommes und Sauce tartare probieren oder Palatschinken (palačinky): dünne, mit Marmelade gefüllte Eierpfannkuchen.

Tschechien ist ein junger Staat. In seiner jetzigen Form existiert er erst seit 1993. Vorher war das Land – wie viele europäische Regionen – immer Teil eines anderen Staates. Die letzte große Veränderung gab es, als sich die damalige Tschechoslowakei nach vielen gemeinsamen Jahrzehnten in zwei Staaten aufteilte: in Tschechien und die Slowakei. Die Trennung verlief sehr friedlich. Seit 1. Mai 2004 ist Tschechien Teil der EU. Seitdem boomt die Wirtschaft, insbesondere in der Hauptstadt Prag.

Das Zahlungsmittel ist die tschechische Krone (Koruna; Abkürzung CZK / Kč). Du kannst Geld in der Währung vor Ort vom Geldautomaten abheben. An den meisten Orten kannst du aber auch direkt mit deiner EC- oder Kreditkarte zahlen. Die Gebühren dafür richten sich nach den Bestimmungen deiner Bank in Deutschland.

Tschechien ist bekannt für seine malerischen Altstädte wie Prag, Karlsbad (Karlovy Vary) und Pilsen, für seine Burgen und Schlösser sowie die scheinbar endlosen Wälder und Berge. Und von Bayern aus kommst du ganz schnell hin: Die Bezirke Oberfranken, Oberpfalz und Niederbayern liegen direkt an der Grenze zu Tschechien. Aber auch von Nürnberg bist du beispielsweise in nur 3,5 Stunden in Prag. 

Kultur findest du aber nicht nur in der Hauptstadt. Viele architektonische Meisterwerke in Tschechien gehören zum UNESCO-Welterbe, so zum Beispiel in Kuttenberg (Kutná Hora). Neuere sehenswerte Architektur gibt es unter anderem in Brünn (Brno). Die Universitätsstadt ist vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt.

Tschechien ist eine Wintersportnation: Vor allem Ski und Eishockey sind äußerst beliebt, und Tschechinnen und Tschechen gewinnen in diesen Sportarten regelmäßig internationale Preise. Im Sommer fahren Familien oft in ihre Wochenendhäuser und Schrebergärten, viele gehen wandern. Tschechien bietet viel Auswahl für Wander- und Trekking-Interessierte.

Ein Trendsport ist „Nohejbal“ (Fußballtennis) – ein Ballspiel, das in der ehemaligen Tschechoslowakei entstand. Es funktioniert ähnlich wie Volleyball, mit ein bis vier Spielenden auf jeder Seite. Doch das Netz befindet sich unten, wie beim Tennis. Gespielt wird nicht mit den Händen, sondern mit Füßen und Kopf, wie beim Fußball.