„Schalom“ lautet die alltägliche Gruß- und Abschiedsformel, mit der sich nicht nur der Wunsch nach innerem und äußeren Frieden verknüpft – sondern auch der Appell, solidarisch allen Widrigkeiten des Lebens zu trotzen, von denen nicht wenige Folgen des langjährigen Nahostkonflikts sind. Immer wieder trifft man in Israel auf einen unvergleichlichen Mix aus Zuversicht, Humor und Gemeinsinn. Typisch sind zudem die Gastfreundschaft und der Lebenshunger einer sehr jungen Nation: Nur zehn Prozent der Menschen hier sind über 65 Jahre alt. Besonders deutlich wird das in Tel Aviv, Metropole am Mittelmeer, die wegen ihrer Szene- und Ausgehviertel als „Berlin des Nahen Ostens“ gilt und Millennials aus aller Welt anzieht.
Auch wenn man in den Städten mit Englisch weit kommt: Unter den 33 Sprachen und Dialekten im Land gelten Hebräisch und Arabisch als die wichtigsten Umgangssprachen. Die hebräische Sprache besteht nur aus Konsonanten und es gibt keine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinschreibung. Doch so fremd die sogenannte Quadratschrift des Hebräischen, die von rechts nach links geschrieben wird, auch auf Europäer wirkt: Vertraute Begriffe wie „Tacheles“, „meschugge“, „Schluck“ oder „Hals- und Beinbruch“ beweisen, dass viele hebräische Wörter über das Jiddische ins Deutsche gelangt sind.
Dass im Einwanderungsland Israel 60 Nationen zusammenleben, zeigt die Vielfalt der Küchen: Ob französische Fusion-Gerichte, russischer Borschtsch, marokkanische Lammspieße oder „gefilter Fisch“ (deutsch „gefüllter Fisch“): In großer Runde mit Familie und Freunden schätzt man die kulinarische Abwechslung. Eine Hauptrolle spielen hausgemachter Humus, gefüllte Auberginen, Falafel, Baba Ganooush (Auberginenpüree) und Shakshuka, ein deftiges Nationalgericht aus Eiern, Tomaten, Chili und Zwiebeln, das man morgens wie abends isst. Zum Trend entwickelte sich außerdem die Levante-Küche, die Einflüsse aus dem Libanon und Jordanien vereint: Dabei kommen viele kleine Teller – Mezze – mit orientalisch gewürztem Gemüse, Pita-Brot und Dip, etwa aus Roter Beete, auf den Tisch.
1948 rief der jüdische Politiker Ben-Gurion die Unabhängigkeitserklärung und damit den Staat Israel aus. Der Wunsch, dem jüdischen Volk eine Rückkehr ins „Gelobte Land“ zu ermöglichen, war schon 100 Jahre zuvor erwachsen. Weil auf diesem Gebiet aber bereits über lange Zeit arabische Stämme siedelten – zunächst unter osmanischer, dann unter britischer Herrschaft, begann vor 73 Jahren eine kriegerische Auseinandersetzung, die die Region bis heute prägt. Das heutige Israel mit seiner heterogenen Bevölkerung zählt zu den führenden Industrienationen und ist die einzige Demokratie im Nahen Osten.
Offizielles Zahlungsmittel ist der israelische Schekel (ILS). In Euro oder Dollar zu bezahlen, ist unüblich. Neben den Geldscheinen sind kupferfarbene Münzen zu zehn oder 50 Agurot im Umlauf. 100 Agurot ergeben einen Schekel. Zudem gibt es Silbermünzen, die ein, zwei, fünf und zehn Schekel wert sind. Beim Einkauf auf dem Markt werden Geldbeträge meist gerundet und die Kartenzahlung ist weit verbreitet. Ausnahme bilden die palästinensischen Autonomiegebiete und das Westjordanland, wo der Schekel das Hauptzahlungsmittel ist.
Die Geburtskirche in Bethlehem, der See Genezareth, die Al-Aksa-Moschee oder die Klagemauer: Zahlreiche religiös und kulturell bedeutsame Orte, die im Judentum, im Christentum und im Islam als heilige Stätten verehrt werden, locken nicht nur Pilgerreisende in die Region. Ein weiterer Magnet ist die vielfältige Natur, die vom Toten Meer über den Red Canyon und der Negev-Wüste bis zu den Korallenriffen und Sandstränden am Roten Meer reicht. In diesem kleinen Land, dessen längster Fluss der Jordan ist, liegen Gewässer, Wüste, Berge und Städte nah beieinander.
Fußball, Basketball, Leichtathletik, Tennis und Boxen zählen zu den beliebtesten Sportarten im Land. Aufgrund der vielen Strände entlang des Mittelmeers, des Roten und des Toten Meers sind aber auch Windsurfen und Schwimmen beliebt. Tauchfans zieht es besonders nach Eilat am Roten Meer. Auch die rhythmische Sportgymnastik und Tanzen in jeder Form haben hier eine große Tradition. Weltberühmtes Aushängeschild des israelischen Tanzes ist die „Batsheva Dance Company“, die zuletzt den Gaga-Tanzstil zum Massenphänomen machte.
aus aller Welt, die an Gott adressiert sind, kommen jedes Jahr in Jerusalem an.
dürfen in Israel nicht mit an den Strand und nicht im Mittelmeer baden.
unter Normalnull liegt der tiefste frei zugängliche Ort der Erde: das Ufer des Toten Meeres.