Wie ist Afrika? Bei einem Kontinent, der ungefähr dreimal so groß ist wie Europa und aus 54 verschiedenen Staaten besteht, lässt sich diese Frage nur mit einem Wort beantworten: vielfältig! In Afrika gibt es ganz unterschiedliche Landschaften, Sprachen, Währungen, Spezialitäten und Kulturen. Wer hinfliegt, entdeckt ein Afrika abseits der Nachrichten von Armut, Kriegen und Krankheiten. Ja, all das gibt es. Doch Afrika steht auch für rasant wachsende Volkswirtschaften, Ideenreichtum, Lebensfreude und eine junge, engagierte Bevölkerung. Hier findet man neben heißen, trockenen Gegenden und wilden Tieren, auch dichten, grünen Dschungel, schneebedeckte Gipfel und boomende Megacities. Kurz gesagt: Auf diesem Kontinent gibt es noch verdammt viel zu entdecken!
Mit einer Fläche von 30,2 Millionen Quadratkilometern ist Afrika der zweitgrößte Kontinent nach Asien. Afrika ist größer als die USA, China, Indien, Japan und Europa zusammen. Allein die Sahara ist so groß wie die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Distanzen zwischen Nord und Süd sind entsprechend gigantisch. Fliegt man von Casablanca in Marokko nach Kapstadt in Südafrika braucht man dafür mindestens zehn Stunden. Zum Vergleich: Von Casablanca nach Reykjavik in Island braucht man nur die Hälfte der Zeit.
Afrika besteht aus 54 anerkannten Staaten. Da es so viele verschiedene Länder gibt, ist der Kontinent extrem vielfältig. Algerien und die Seychellen sind in Klima, Sprachen, Mentalität, Essen und Gebräuchen mindestens genauso unterschiedlich wie Schweden und Spanien.
Die Menschen in Nordafrika – dazu gehören die Länder Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen und Ägypten – sprechen vorwiegend Arabisch. In den 49 anderen afrikanischen Staaten existieren zwischen 1.200 und 2.000 verschiedene Sprachen! Wie viele es genau sind, ist schwer zu sagen, daran wird noch geforscht. Oftmals ist es auch kompliziert zu unterscheiden, was eine eigene Sprache und was ein Dialekt ist. Klar ist jedoch: Afrika beheimatet mehr Sprachen als jeder andere Kontinent. Allein in Kenia gibt es 30 verschiedene Sprachen. Ein großer Teil der Bevölkerung beherrscht mehr als eine Sprache fließend.
Zu den offiziellen Sprachen der Länder – viele haben mehrere Amtssprachen – gehört meistens eine europäische Sprache. Diese stammt noch von den europäischen Eroberern aus der Kolonialzeit. Im östlichen und südlichen Afrika ist das Englisch, in Westafrika kommt man mit Französisch meist gut zurecht.
Typisch afrikanisches Essen gibt es nicht. So unterschiedlich wie die Länder Afrikas, ist auch die Küche. Grob kann man das Essen in Afrika jedoch in vier Hauptrichtungen unterteilen.
Die Küche in Nordafrika steht unter arabischem Einfluss. Auf den Teller kommen hauptsächlich stark und scharf gewürzte Lamm- und Fischgerichte. Eine beliebte Beilage ist Couscous, der aus Grieß oder Hartweizen hergestellt wird und inzwischen auch bei uns beliebt ist. Typisch für Ostafrika sind markante Soßen für das traditionelle Fladenbrot sowie Püree aus Kichererbsen oder Linsen für fleischfreie Gerichte. In Äthiopien ersetzt das Fladenbrot Injera das Besteck. Man greift die Soße mit den Brotstücken und führt sie direkt zum Mund.
Südafrikas Küche ist vorwiegend von Indien und Europa geprägt. Ein beliebter Straßensnack sind Biltongs. Das sind getrocknete und meist gut gewürzte Rindfleischstreifen, ähnlich dem westlichen Beef Jerky. Alternativ gibt es die Streifen auch von Wildtieren, zum Beispiel Strauß, Kudu oder Springbock. In West- und Zentralafrika – vor allem in Ghana, Benin, Togo, Kamerun und Nigeria – ist Fufu Hauptbestandteil oder Beilage vieler Gerichte. Es handelt sich dabei um einen zähen, stärkehaltigen Brei aus Maniok, Yams oder Mais, der mit Kochbananen angereichert wird. Fufu ist vegan und kann pur oder gezuckert als Frühstück oder mit einer würzigen Gemüsesuppe gegessen werden.
Fast jedes Land hat seine eigene Währung. Viele Unterkünfte und größere Geschäfte sowie Supermärkte akzeptieren Kreditkarten. Besonders wenn du in entlegenere Gegenden fährst, solltest du aber ausreichend Bargeld dabei haben. In Westafrika akzeptieren die Menschen den Euro, in Ostafrika kannst du oft mit US-Dollar zahlen. Dafür besorgst du dir am besten vor der Abreise kleine Scheine bei deiner Bank. Im südlichen Afrika brauchst du die jeweilige lokale Währung, etwa den südafrikanischen Rand oder den Namibia-Dollar. Diese bekommst du in Wechselstuben oder in größeren Städten an Geldautomaten.
Unterschiedlicher können Landschaften nicht sein: Während die Sahara im Norden die trockenste Region der Erde ist, ist der Urwald im Kongo die regenreichste. In der Sahara können nur Nomadenvölker überleben. Erst der Nil – der längste Fluss der Welt – macht das Leben in den heißen, trockenen Gebieten von Ruanda, dem Sudan und Ägypten möglich.
In Ostafrika befinden sich einige der tiefsten Seen der Erde, wie der Turkanasee, der Kiwu- und der Tanganjikasee, aber auch hohe Vulkane und Berge. Die Region ist durch Savannen geprägt – das sind Übergangsgebiete zwischen Regenwald und Wüste. Hier kann man prima auf Safari gehen, denn in den Nationalparks der Savanne sind viele kleine und große Wildtiere zu Hause. Auch der höchste Berg Afrikas steht hier: der Kilimandscharo. Der Berg an der Grenze zwischen Kenia und Tansania ist weltweit für seine verschneiten Gipfel bekannt.
Im Herz des Kontinents ist alles grün. Denn rund um den Äquator, der fast durch die Mitte des Kontinents läuft, herrscht ein immer feuchtes Klima, das perfekt für tropische Regenwälder ist. Im südlichen Afrika, in Botswana, befindet sich das Okavango-Delta. Das Besondere: Der Fluss Okavango fließt nicht wie andere Flüsse ins Meer, sondern endet mitten in der Wüste. Das dürfte für einen derart langen Fluss einmalig sein. Der Okavango ist rund 1.800 Kilometer lang.
Die meisten Menschen in Afrika leben im ländlichen Raum. Doch es gibt auch Großstädte gegen die unsere deutschen Metropolen lächerlich klein wirken. So leben in Kairo in Ägypten fast 22, in Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo rund 16 und in Lagos in Nigeria 15 Millionen Menschen (Quelle: Statista 2022). Zum Vergleich: Berlin hat nicht mal 4 Millionen Einwohner.
Fußball ist die beliebteste Sportart in Afrika und über den ganzen Kontinent hinweg verbreitet, da man zum Spielen lediglich einen Ball braucht. Auch Rugby ist sehr populär, besonders in Südafrika. Deren Nationalmannschaft „Springboks“ gehört zu den besten der Welt. Auch Kenia, Namibia und Ghana sind im Rugby sehr erfolgreich. Ebenfalls verbreitet ist das Radfahren. Bei der Tour du Faso, dem größten Radrennen Afrikas, messen sich Teams in zehn Etappen über 1300 Kilometer durch Burkina Faso. Die Wertung ist dieselbe wie die der Tour de France. Die Bedingungen sind allerdings härter: Die Temperaturen liegen oft bei rund 40 Grad.
ist das Durchschnittsalter in Afrika. Die Bevölkerung ist die jüngste aller Kontinente.
in einem Affenbrot-Baum gibt es in Südafrika. Er hat einen Umfang von 47 Metern.
in Afrika sind Weltkulturerbe. Auch der Serengeti Nationalpark in Tansania.