Breitere Perspektive auf Antisemitismus
Sie kamen aus Algerien, Peru oder Zypern – 69 Jugendliche aus 19 Ländern nahmen an der Internationalen Jugendbegegnung Dachau vom 27. Juli bis 10. August 2024 teil. Bei der 42. Jugendbegegnung beschäftigten sich die 16- bis 26-Jährigen mit der Geschichte des Nationalsozialismus und des Konzentrationslagers und setzen sich mit gegenwärtigen Entwicklungen und ihrem Bezug zur Vergangenheit auseinander. Im Zentrum der diesjährigen Jugendbegegnung im Max Mannheimer Haus in Dachau stand dabei das Thema Antisemitismus.
Sonderprogramm ermöglicht deutsch-israelische Begegnungen in Bayern
Den Organisatoren der Internationalen Jugendbegegnung Dachau war es besonders wichtig, bei diesem Thema auch die israelische Perspektive einzubringen. Das machte die Stiftung Jugendaustausch möglich. Sie übernahm die Reisekosten und Teilnahmegebühren für fünf junge Erwachsene aus Israel in ihrem Sonderprogramm „Kontakt halten – deutsch-israelische Begegnungen in Bayern“.
Mit dem Programm fördert die Stiftung Begegnungen von deutschen und israelischen Jugendlichen, die in Bayern stattfinden. Sie möchte damit den Jugendaustausch mit Israel in einer Zeit aufrechterhalten, in der Reisen in das Land für bayerische Jugendliche kaum möglich sind.
Israelische Sichtweise auf Antisemitismus wichtig
Wie wichtig die israelische Sichtweise auf Antisemitismus in der Jugendbegegnung war, erzählt der 18-Jährige Levi aus Freiburg. Er sagt: „Ein Teilnehmer aus Israel hat mir berichtet, wie eingeschüchtert er sich fühlt, wenn er bei pro-palästinensischen Demonstrationen Slogans hört, die das Existenzrecht Israels abstreiten. Das hat mich dafür sensibilisiert, dass Antisemitismus in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung nach wie vor verbreitet ist.“
Obwohl es noch viel zu tun gäbe, denkt er, dass die Jugendbegegnung etwas bewirken kann. Er resümiert: „Ich habe gelernt, dass das Rezept gegen Antisemitismus schlechthin Bildung über das Judentum und seine Geschichte sowie über Israel und die Geschichte von Antisemitismus ist. Ich denke, das ist das, was viele Jugendliche von der Jugendbegegnung mitnehmen werden und hoffentlich in die Welt tragen.“