Austauschschülerin Hanna kniet vor einem Oldtimer einer tschechischen Galerie
„Eislaufen ist mein neues Hobby“
Hanna
19
Tschechien
Schülerin

Hanna, Schülerin am Auersperg-Gymnasium Freundenhain in Passau, verbrachte mit dem Bayerisch-Tschechischen Gastschuljahr der EUREGIO Bayerischer Wald-Böhmerwald-Unterer Inn drei Wochen in Budweis. Warum sie neue Interessen von ihrem Schüleraustausch mitnimmt und was sie anderen Austauschschülern rät, liest du hier.

Du kommst gerade von einem dreiwöchigen Schüleraustausch in Budweis zurück. Was hat dir dort am besten gefallen?

Das Eislaufen mit meinen Freunden. Nach der Schule sind wir meistens in die Eishalle gegangen. In Budweis ist Eishockey echt groß, jeder läuft dort Schlittschuh. Ich kann mich dagegen gerade so auf dem Eis halten. Aber es hat echt Spaß gemacht. Ich denke, ich habe ein neues Hobby. Dort gab es keinen Verleih, deswegen habe ich mir Schlittschuhe gekauft. Das ist eine Motivation.

Was waren deine weiteren Highlights?

Die Ausflüge. Wir waren in Prag zum Sightseeing und in Krumau an der Donau und haben uns das Schloss angeschaut. Das war wirklich hübsch. Außerdem waren meine Freunde und ich ab und zu am Wochenende feiern und an meinem letzten Abend alle gemeinsam Bowlen. Ich habe viele neue Freunde gefunden und noch mehr Bekanntschaften.

Wie hast du dich mit deiner Gastfamilie verstanden?

Super, die waren alle total lieb. Meine Gastfamilie bestand aus den Gasteltern, drei Gastgeschwistern, zwei Meerschweinchen, einem Hund und einer Katze. Am Abend haben wir oft miteinander gespielt, zum Beispiel Monopoly oder Jenga. Mit der jüngeren Gastschwester habe ich die Serie „The Apothecary Diaries“ angeschaut, das ist ein japanischer Anime. Da standen wir beide total drauf.

„In Budweis konnte ich loslassen und einfach ich selbst sein.“

Was war in Tschechien anders als in Deutschland?

In Budweis konnte ich loslassen und einfach ich selbst sein. Die Kultur ist anders als in Deutschland, die Menschen sind sehr viel lockerer und offener. Das hat mich stark an meine Heimat Polen erinnert. Dort habe ich bis zum Abschluss der ersten Klasse gelebt.

Konntest du vor deinem Schüleraustausch Tschechisch?

Nur die Basics. Dass Polnisch meine Muttersprache ist, hat die Sache erleichtert. Allerdings sind die beiden Sprachen unterschiedlicher, als ich dachte. Man kann es mit Bayerisch und Hochdeutsch vergleichen, wobei Tschechisch für Bayerisch steht und Polnisch für Hochdeutsch. Wenn du nur Hochdeutsch sprichst, verstehen dich die Bayern, aber du verstehst sie kaum. So war es mit Tschechisch auch. Die Tschechen haben mich verstanden, aber ich hatte Schwierigkeiten.

„Vorher war es ein unbekanntes Land, in das man mal zum Baumarkt fährt, weil die Sachen dort günstiger sind. Nun ist es fast ein drittes Zuhause.“

Hat sich dein Blick auf Tschechien durch den Aufenthalt geändert?

Ja, auf jeden Fall. Vorher war es ein unbekanntes Land, in das man mal zum Baumarkt fährt, weil die Sachen dort günstiger sind. Aber jetzt habe ich dort Freunde, zu denen ich rüberfahren kann. Ich kenne mich in Budweis aus und habe meine Lieblingsplätze. Es ist fast ein drittes Zuhause geworden.

Ich will auf jeden Fall weiter Tschechisch lernen. Aus unerfindlichen Gründen habe ich mir drei Bücher auf Tschechisch gekauft, die muss ich jetzt lesen.

Was rätst du anderen, die einen Austausch machen wollen?

Verbringe so viel Zeit wie möglich mit der Gastfamilie und den Leuten, die du kennenlernst. Die Zeit vergeht schnell. Man schaut sich einmal um und dann ist der Schüleraustausch schon vorbei. Ich habe ziemlich viel Zeit in meinem Zimmer verbracht. Wenn ich nochmal einen Austausch machen könnte, würde ich das anders machen. Ich würde zum Beispiel zum Zeichnen runter ins Wohnzimmer gehen und dort mit meiner Gastfamilie sitzen.