
Ida und Philia waren noch nie in England. Ein sechstägiger Schüleraustausch in Stoke-on-Trent änderte das. Hier berichten die beiden Fünftklässlerinnen der Mittelschulschule Eichendorffschule, welche Schwierigkeiten sie dabei meistern mussten und warum sie trotzdem zum Schüleraustausch raten.
Was war das Highlight eures England-Austauschs?
Ida: Das KICKFAIR-Spiel in unserer Partnerschule St. Margaret’s gleich an unserem ersten Tag in Stoke-on-Trent. Wir spielten mit englischen Schülern aus den fünften Klassen. KICKFAIR ist ein Fußballspiel – nur in fair. Es geht nicht darum, wer die meisten Tore schießt, sondern darum, wie man miteinander spielt. Du darfst zum Beispiel niemanden beleidigen oder in die Ecke drängen. Wenn jemand hinfällt, hilfst du ihm wieder auf. Die Regeln für das Spiel legen die Teams vorab gemeinsam fest, einen Schiedsrichter oder rote und gelbe Karten gibt es nicht. Nach dem Spiel besprechen die Teams, ob alle Regeln eingehalten wurden. Fairness gibt genauso viele Punkte, wie geschossene Tore.
Philia: Ich fand unseren letzten Tag in Manchester am besten. Wir waren im „National Football Museum“ und bastelten unsere eigenen Fußbälle. Danach machten wir eine Schnitzeljagd durch die Stadt. Eine Station war ein Einkaufszentrum, in dem wir shoppen waren. Ich kaufte mir einen Anhänger mit einer typisch roten englischen Telefonzelle als Andenken.
Wie habt ihr euch auf euren Aufenthalt vorbereitet?
Philia: Wir besuchten ein Jahr lang einen Campus an der Schule. Das ist eine Art Wahlfach, das man normalerweise nur ein halbes Jahr hat. Jede Woche hatten wir zwei Stunden, um uns auf den Schüleraustausch vorzubereiten. Wir übten Englisch und lernten uns als Gruppe kennen. Wer sich für den Campus anmeldete, war automatisch beim Schüleraustausch dabei. Nur vier Leute sind vor der Reise abgesprungen.
In der Dusche waren Käfer, in der Toilette ein Frosch.
Was habt ihr während eures Schüleraustauschs Verrücktes erlebt?
Philia: Wir waren in Hütten auf einem Campingplatz untergebracht, weil die ursprünglich gebuchte Jugendherberge uns kurzfristig abgesagt hatte. Dort gab es sehr viele kleine Käfer in den Sanitäranlagen. Bei den Jungs saß einmal ein Frosch in der Toilette. Den musste unsere Lehrerin Frau Decker entfernen. Die meisten Mitschüler waren von den tierischen Mitbewohnern nicht begeistert, aber ich fand es ganz witzig.
Welche weiteren Schwierigkeiten musstet ihr meistern?
Ida: Die Kommunikation mit den englischen Schülern. Sie sprachen sehr schnell und mit Dialekt. Einmal hatten wir einen gemeinsamen Stand auf dem Flohmarkt und ein englisches Mädchen textete mich zu – ich verstand kein Wort. Ansonsten ging es recht gut.
Philia: Die Schülerin merkte, dass sie bei mir langsamer reden muss. Dann verstand ich sie, aber das Antworten fiel mir schwer. Ich kann seit dem Aufenthalt aber definitiv besser sprechen als vorher. Meine Schwester redet gerne Englisch und manchmal spricht sie mich plötzlich in der Sprache an. Inzwischen kann ich ihr antworten.
Ich würde auch gerne Schuluniform tragen.
Was hat euch in England überrascht?
Ida: Die englischen Schüler waren viel höflicher als bei uns. Außerdem war das Geld anders und es gab überall Backsteinhäuser. Die sahen cool aus.
Philia: Alle trugen Schuluniformen und jeder hatte die gleichen schwarzen Schuhe an. Die Mädchen konnten zwischen einem Kleid oder einem Rock oder einer Hose mit T-Shirt wählen. Mir gefiel das sehr gut, ich würde auch gerne Schuluniform tragen. Ich hätte gerne ein T-Shirt und einen Rock oder eine Hose mit unserem Schullogo darauf.
Was ratet ihr anderen, die einen Austausch machen möchten?
Ida: Flieg mit, auch wenn du Angst hast. Denn am Ende lohnt es sich. Es macht echt Spaß.