Bild von Anna Maria, Teilnehmerin eines internationalen Sommercamps
„Man findet immer eine Möglichkeit, mit Leuten ins Gespräch zu kommen“
Anna-Maria
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Internationales Sommercamp Possenhofen
Schülerin

Anna-Marias Sommerferien begannen dieses Jahr mit einem besonderen Erlebnis: Sie nahm am internationalen Sommercamp in Possenhofen teil. 80 Jugendliche aus Polen, Ungarn, Taiwan, Frankreich und Deutschland kamen dort für eine Woche zusammen. Im Interview berichtet Anna-Maria von ihren Erlebnissen und erklärt, warum auch eher introvertierte Menschen eine internationale Jugendbegegnung machen können.

Was waren deine Highlights bei der Jugendbegegnung in Possenhofen?

Ein Highlight waren definitiv die „Fun Olympic Games“, die im Camp stattfanden. Meine Gruppe hat gewonnen und als Preis durften wir zusammen Eis essen gehen. Außerdem haben wir in Workshops viel über das Thema „Bessere Zukunft“ gesprochen − das war das Motto des Camps. Abends gab es immer wieder unterschiedliche Aktivitäten für alle. Besonders spannend war zudem der Tag, an dem wir alle zusammen nach München gefahren sind. 

Was war an dem Ausflug nach München so besonders?

In München haben wir eine Stadtrallye gemacht. Dabei mussten einige der Teilnehmer ein Dirndl anprobieren. Das war besonders witzig, weil viele das zum ersten Mal gemacht haben. Neben dem Sightseeing haben wir auch einiges über die Stadt gelernt. Selbst ich, die aus der Nähe kommt, habe Neues erfahren. Danach hatten wir Freizeit und konnten mit unseren Freunden die Stadt erkunden oder shoppen gehen.

Wie hast du von dem Camp erfahren und was hat dich motiviert, teilzunehmen?

In unserer Fußballgruppe hat jemand einen Flyer herumgeschickt. Auf den hat mich meine Mutter aufmerksam gemacht. Ich dachte, es ist eine tolle Möglichkeit, neue Leute zu treffen, Kontakte zu knüpfen und meine Englisch-Sprachkenntnisse zu verbessern. Deshalb habe ich mich angemeldet. 

Eine tolle Möglichkeit, neue Leute zu treffen, Kontakte zu knüpfen und meine Englisch-Sprachkenntnisse zu verbessern.

Gab es während des Camps auch Herausforderungen, die ihr gemeinsam meistern musstet? Wie habt ihr das mit der Sprache bei so vielen unterschiedlichen Nationen geregelt?

Durch die vielen Aktivitäten wurden wir immer wieder in neue Teams gemischt. Das war cool, weil man ständig neue Leute traf, aber es war auch herausfordernd, sich jedes Mal neu zurechtzufinden und Kontakte zu knüpfen. Die meiste Zeit sprachen wir dabei Englisch. Natürlich gab es einige, die nicht so gut Englisch konnten, aber die haben sich dann an Leute aus ihrem Land gewandt, die es besser sprachen. So haben wir uns alle irgendwie verständigt und das hat uns am Ende näher zusammengebracht.

Welche Momente sind dir bei der Begegnung mit den anderen Jugendlichen besonders in Erinnerung geblieben?

Alle Gruppen stellten sich zu Beginn vor. Dafür hatten sie ihre Landesflaggen und stellten Traditionen oder Produkte aus ihrer Heimat vor. Besonders überraschend fand ich, dass die polnische Gruppe einen einzigartig schmeckenden Honig mitgebracht hat. Ich hatte noch nie zuvor davon gehört und das hat mich echt überrascht und beeindruckt. Unsere Gruppe hatte Lebkuchenherzen dabei. Die sind ja typisch bayerisch und gelten als Symbol der Freundschaft. Deswegen fanden wir die besonders passend.

Was waren weitere spannende Erfahrungen mit Teilnehmenden aus anderen Ländern?

Die Gruppe aus Taiwan hat jeden Abend um 23 Uhr unten in der Jugendherberge zusammen Instant-Nudeln gegessen. Es waren fast 20 Leute, die da saßen und gemeinsam gegessen haben. Sie haben ihr Essen auch immer mit uns geteilt, wenn wir vorbeikamen. Das war super witzig und eine tolle Gelegenheit, mehr über ihre Kultur zu erfahren.

Ich plane, in der 10. Klasse ein Auslandsjahr zu machen.

Könntest du dir vorstellen, länger ins Ausland zu gehen?

Auf jeden Fall! Ich plane, in der 10. Klasse ein Auslandsjahr zu machen. Die Erfahrungen und Kenntnisse, die man dabei gewinnt, sind einfach unbezahlbar. Man lernt, alleine klarzukommen. Das will ich definitiv erleben.

Was würdest du anderen raten, die an einem internationalen Sommercamp teilnehmen möchten?

Viele haben Angst, dass sie zu introvertiert sind und niemanden finden, mit dem sie reden können. Aber das spielt keine Rolle. Man findet immer eine Möglichkeit, mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Und wenn man mal Zeit für sich braucht, hat man auch die Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Ich kann nur jedem raten, die Chance zu nutzen und an einem internationalen Camp teilzunehmen!