08. Juli 2022

Austausch macht Schule in Bayern

Bei der Konferenz „Austausch macht Schule in Bayern“ diskutierten Lehrkräfte und Schulleitungen, wie Schüleraustausch für alle Schüler gelingen kann

Kultusminister Piazolo: „Austauschprogramme fördern die Persönlichkeitsentwicklung unserer jungen Menschen enorm!“

REGENSBURG. Ein internationaler Schüleraustausch ist ein wichtiges Erlebnis für jeden Schüler und jede Schülerin. Jugendbegegnungen fördern die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen sowie ihre soziale Kompetenz und helfen ihnen, sich in einer zunehmend globalisierten und vielfältigen Welt zu orientieren. Doch bislang finden Austausche meist an Gymnasien statt. Schülerinnen und Schüler an Mittel- und Realschulen profitieren noch zu selten von diesen Programmen.

Das wollen die Organisatoren der Konferenz „Austausch macht Schule in Bayern: Neue Horizonte für Mittel- und Realschüler*innen“ ändern. Bei der zweitägigen Tagung im Marina-Forum in Regensburg stand die Frage im Mittelpunkt, wie auch Schülerinnen und Schüler von Mittel- und Realschulen in Bayern von den Potenzialen eines internationalen Austauschs profitieren können. Dazu waren Lehrkräfte und Schulleitungen aus Bayern eingeladen.

Die Veranstalter: Bernd Böttcher und Ulrike Fügl von der Initiative „Austausch macht Schule“, Kultusminister und Schirmherr Michael Piazolo, der Präsident des Bayerischen Jugendrings Matthias Fack sowie Thomas Rudner und Mirjam Eisele, Geschäftsführung der Stiftung Jugendaustausch Bayern (von links).

Schulpartnerschaften sollen auch an Mittel- und Realschulen Alltag werden

Zum Auftakt der Veranstaltung sagte Kultusminister Michael Piazolo, Schirmherr der Konferenz: „Mir ist besonders wichtig: Austauschprogramme müssen allen Schülerinnen und Schülern offenstehen – unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten ihrer Eltern. Ich freue mich, dass wir heute die geballte Kompetenz der Organisationen versammelt haben, die Erfahrung mit internationaler Jugendarbeit haben und weltweit vernetzt sind. So können wir den Schulen ein passgenaues Angebot für ihren Austausch vor Ort machen.“

Der Kultusminister betonte weiter die Bedeutung von Austauschprogrammen in der Bildung: „In der Schule erziehen wir die jungen Menschen im Sinne der Völkerverständigung, das ist unser Verfassungsauftrag. Leider sehen wir heute, dass Frieden alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist. Frieden muss immer aufs Neue erarbeitet werden. Und das gelingt am besten, wenn die Jugend Europas sich begegnet und kennenlernt.“

Es muss nicht immer ums Fremdsprachenlernen gehen

Über siebzig Schulleitungen und Lehrkräfte von Mittel- und Realschulen kamen in Regensburg zusammen und informierten sich, welche Austauschformate gerade für Mittel- und Realschulen geeignet sind. Bei Schulpartnerschaften muss es nicht immer ums Fremdsprachenlernen gehen, auch naturwissenschaftliche Projekte oder regelmäßige Begegnungen bei Musik und Sport sind geeignet. Das zeigte die „Vernissage guter Praxis“, bei der einige Schulen ihre Austauschprojekte vorstellten.

Die teilnehmenden Lehrkräfte und Schulleitungen informierten sich bei Workshops und in Arbeitsgruppen zielgerichtet zu verschiedenen Themen rund um den Schüleraustausch, etwa zu den europäischen Programmen von Erasmus+ oder den Möglichkeiten digitaler Begegnungen. Denn mit einem Austausch können auch Mittel- und Realschulen ihren Schülerinnen und Schülern ein attraktives Bildungsangebot machen und gleichzeitig den schulischen Bildungsauftrag erfüllen.

Die Konferenz wurde gemeinsam veranstaltet von „Austausch macht Schule“, der Stiftung Jugendaustausch Bayern und dem Bayerischen Jugendring. Sie alle setzen sich dafür ein, dass Schüler und Schülerinnen aller Schulformen die Möglichkeit zur Teilnahme an einem internationalen Austausch erhalten. Dazu beraten, fördern und vernetzten sie junge Menschen, Schulen und Träger der internationalen Jugendarbeit.