28. September 2022

Die ganze Welt auf der Burg Wernfels

Bayern fördert Englisch-Sprachcamps mit über einer Million Euro

Staatsministerin Huml: „Wir wollen mehr Jugendlichen einen Auslandsaufenthalt ermöglichen.“

Ein Auslandsaufenthalt ist eine wichtige Erfahrung für jeden jungen Menschen. Doch bislang nutzen nur wenige Schülerinnen und Schüler von Mittel-, Real- und beruflichen Schulen diese Chance. Die Gründe: Angst vor der Sprachbarriere und zu wenig Informationen über das Angebot. Das Projekt „Global Castle“ vom CVJM (Christliche Verein Junger Menschen) Landesverband Bayern e.V. setzt genau an diesen Punkten an. Es ermöglicht Jugendlichen das Englischlernen im internationalen Umfeld – ohne das Land zu verlassen. Die vom Freistaat gegründete Stiftung Jugendaustausch Bayern fördert das Projekt mit über einer Million Euro. Staatsministerin Melanie Huml übergab dem Verein am Samstag (24. September) bei seinem Burgfest in Spalt den Förderscheck.

Bayerns Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, Melanie Huml, erklärt: „Durch ‚Global Castle‘ können Jugendliche an einer internationalen Jugendbegegnung teilnehmen, ohne das Land verlassen zu müssen. Besonders gefällt mir an dem Konzept, dass Jugendliche durch die Sprachcamps ihre Englischkenntnisse spielerisch, alltagsnah und ohne Druck verbessern und so ihre Sprachbarrieren überwinden."

SPALT. Für junge Menschen ist es eine prägende Erfahrung, einmal längere Zeit im Ausland zu verbringen. Sie lernen Menschen aus vielen verschiedenen Ländern kennen, sammeln neue Erfahrungen und lösen oft das erste Mal in ihrem Leben Herausforderungen ohne ihre Eltern. Das macht sie selbständiger, stärkt ihr Selbstbewusstsein und fördert ihre Entwicklung. Doch an einem organisierten Auslandsaufenthalt teilzunehmen, erfordert auch viel Mut. Dieser fehlt Schülerinnen und Schülern von Mittel-, Real- und beruflichen Schulen oft. Studien zeigen, dass sie kaum an Jugendaustausch-Programmen teilnehmen. Als Gründe geben sie an, dass sie Angst haben, sich im Ausland nicht verständigen zu können und nicht genug Informationen über Angebote erhalten.

Melanie Huml gefällt an dem Programm „Global Castle“ besonders , dass Jugendliche durch die Sprachcamps ihre Englischkenntnisse spielerisch, alltagsnah und ohne Druck verbessern und so ihre Sprachbarrieren überwinden.

Sprache leben statt pauken

An diesen beiden Punkten setzt das Projekt „Global Castle“ des CVJM Bayern an. Hierbei verbringen Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren eine Woche lang mit jungen Teamern aus verschiedenen Nationen auf der Burg Wernfels im fränkischen Seenland. Die Teamer kommen etwa aus Chile oder den USA und absolvieren ein freiwilliges soziales Jahr beim CVJM.

Statt Englisch wie in der Schule durch Unterricht zu lernen, nutzen die Jugendlichen die Sprache bei „Global Castle“ während verschiedenster Aktivitäten. Sie machen gemeinsam Musik, Sport, werkeln, reparieren Autos oder üben Tanzchoreografien ein – und sprechen dabei ausschließlich Englisch. In Workshops lernen die Jugendliche zudem für sie geeignete Austausch- und Förderprogramme kennen und erfahren, wie sie einen Auslandsaufenthalt organisieren können.

Melanie Huml, Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, und Thomas Rudner, Geschäftsführer der Stiftung Jugendaustausch Bayern, überreichen den Förderbescheid für das Projekt „Global Castle“ an Friederike Giesler und Moritz Kreutz, CVJM-Landessekretäre für das Projekt. Außerdem dabei Carola Welker, Vorsitzende des CVJM-Landesverbandes Bayern, die internationalen Teamer, Volker Bauer, Abgeordneter im Bayerischen Landtag, und Bundestagsabgeordneter Ralph Edelhäußer sowie Michael Götz, CVJM-Generalsekretär, und Daniel Gass, CVJM-Landessekretär für junge Erwachsene und CVJM weltweit (von links nach rechts).

Günstige Teilnahme dank Förderung

Die „Global Castle“-Sprachcamps starten im Januar 2023 und finden dann zwölf Mal pro Jahr statt, in und außerhalb der Ferien. Anmelden können sich sowohl einzelne Schülerinnen und Schüler als auch ganze Schulklassen. Fünf Tage Camp kosten 260 Euro, sieben Tage 360 Euro – vergleichbare Sprachcamps liegen mindestens beim doppelten Preis. Möglich wird die günstige Teilnahme für Jugendliche durch die Förderung der Stiftung Jugendaustausch Bayern. Die vom Freistaat Bayern im Sommer 2021 gegründete Stiftung unterstützt das Projekt mit 1.050.000 Euro, verteilt auf vier Jahre.

Am Samstag (24. September) überreichte Staatsministerin Huml in ihrer Funktion als Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung den Förderbescheid beim Burgfest des CVJM Bayern. Sie sagt: „Wir haben die Stiftung Jugendaustausch Bayern mit dem Ziel gegründet, jedem jungen Menschen – unabhängig von seiner Schulform, seinem familiären Hintergrund und seinen finanziellen Möglichkeiten, einen Jugendaustausch zu ermöglichen. ‚Global Castle‘ ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Das Projekt nimmt Schülerinnen und Schülern von Mittel-, Real-, und beruflichen Schulen in den Blick, für die es bislang nur wenige Angebote gibt. Es befähigt und motiviert gezielt diese Schülerinnen und Schüler, ins Ausland zu gehen und unterstützt sie konkret bei der Umsetzung dieses Plans. Mein Ziel ist es, dass viele Jugendliche dank dieses Projekts ermutigt werden, einen Auslandaufenthalt zu machen.“

Fünf der internationalen Teamer, die die Jugendlichen bei ihrem Aufenthalt auf der Burg Wernfels betreuen werden.

Mehr Informationen zum Projekt „Global Castle“ finden Sie unter:https://www.cvjm-bayern.de/globalcastle.