Kultur des Nachbarlandes kennenlernen
SELB. Am Montag (07.08.) eröffnete die Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales Melanie Huml das Jugendsommerlager der EUREGIO EGRENSIS und nahm an Kennenlernspielen und einer Sprachanimation teil. Die Stiftung Jugendaustausch Bayern fördert dieses Projekt sowie weitere Programme im bayerisch-tschechischen Austausch. Im Fokus ihrer Arbeit steht das Ziel, Schülerinnen und Schülern von Mittel-, Real-, Förder-, und beruflichen Schulen einen Jugendaustausch zu ermöglichen. Was sie dabei in den zwei Jahren seit ihrer Gründung erreicht hat und was sie für die Zukunft plant, stellten Stiftungskuratoriumsvorsitzende Huml und Geschäftsführerin Mirjam Eisele in einem Pressegespräch dar.
Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung, internationale Kinder- und Jugendarbeit und Kultur − Bayern und Tschechien arbeiten bereits in vielen Bereichen eng zusammen. Diese Beziehungen möchten die beiden Länder in Zukunft weiter ausbauen. Die Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales Melanie Huml sagt: „Die Beziehungen zu Tschechien waren noch nie so gut und vertrauensvoll wie zur Zeit. Damit sich das Stück für Stück noch weiter verbessert, ist es wichtig, dass die Menschen in unseren Grenzregionen Einblick in Kultur und Gesellschaft des Nachbarlandes bekommen und Sprachkenntnisse erwerben. Unsere Stiftung Jugendaustausch Bayern ermöglicht Kindern und Jugendlichen genau das. Wir haben die Stiftung vor zwei Jahren unter anderem mit dem Ziel gegründet, den Jugendaustausch zwischen Bayern und Tschechien zu verstärken.“
Ein Beispiel für ein Projekt, das die Stiftung fördert, ist das Jugendsommerlager der EUREGIO EGRENSIS Arbeitsgemeinschaft Bayern e. V. 27 Kinder und Jugendliche aus Bayern, Sachsen/Thüringen und Böhmen in Tschechien im Alter von elf bis 14 Jahren verbringen dabei eine Ferienwoche in Selb. Am Montag, den 07. August, eröffnete Melanie Huml das Jugendsommerlager zusammen mit Harald Ehm, Geschäftsführer der EUREGIO EGRENSIS Arbeitsgemeinschaft Bayern, und Carsten Hentschel, zweiter Bürgermeister der Stadt Selb. Im Anschluss nahm sie mit den Jugendlichen an Kennenlernspielen auf Deutsch und Tschechisch sowie einer Sprachanimation teil, einer spielerischen Methode zum Spracherwerb.
Magdalena Becher, Projektleiterin bei der EUREGIO EGRENSIS Bayern, sagt: „Im Sommerlager gehen die deutschen und tschechischen Jugendlichen gemeinsam wandern, bemalen Porzellan und spielen Theater. Dabei sammeln sie positive Erfahrungen mit Gleichaltrigen aus dem Nachbarland, knüpfen interkulturelle Freundschaften und lernen erste Worte in der jeweils anderen Sprache. Das ermöglicht ihnen später umfassende Chancen auf dem Arbeitsmarkt.“
Staatsministerin Huml und Stiftungsgeschäftsführerin Mirjam Eisele berichteten anschließend, welche weiteren Projekte die Stiftung unterstützt, welche innovativen Programme sie mitentwickelt hat und was sie für die Zukunft plant. 31 Projektträger hat sie bis heute gefördert, diese konnten mit Fördergeldern der Stiftung über 80 Projekte umsetzen. Eisele erläutert: „Im Fokus der Arbeit steht dabei das Ziel, Jugendlichen aus Mittel-, Real-, Förder- und beruflichen Schulen einen Jugendaustausch zu ermöglichen. Diese nehmen bislang nur selten an internationalen Maßnahmen teil.“
Um das zu ändern, konzipiert die Stiftung innovative Projekte wie „GlobalCastle“ mit. Das Projekt des CVJM (Christliche Verein Junger Menschen) Landesverband Bayern e.V. ermöglicht Jugendlichen der genannten Schulformen das Englischlernen im internationalen Umfeld – ohne direkt das Land verlassen zu müssen. Zudem entwickelt und fördert die Stiftung Programme in Schwerpunktländern. In den letzten zwei Jahren baute sie dazu gemeinsam mit Partnern die Netzwerke Bayern-Israel und Bayern-Tschechien auf. Über 130 Personen aus Politik, Wissenschaft, Bildung und Jugendarbeit nahmen bisher an den Netzwerktreffen teil, diskutierten neue Ideen für den internationalen Austausch und setzten diese um. Im Nachbarland Tschechien unterstützt die Stiftung unter anderem erstmals gezielt Schulaustausch für nicht-gymnasiale Schulen.
Als wichtiger nächster Meilenstein steht bei der Stiftung die Veröffentlichung eines Online-Portals an, das Jugendliche, Eltern, Lehr- sowie Fachkräfte der Jugendarbeit über das Thema Jugendaustausch informiert und ihnen Schritte zum Weg ins Ausland aufzeigt. Es soll im ersten Quartal des kommenden Jahres auf der Website der Stiftung online gehen.