FAQ Jugendaustausch
Antwort: Eine Begegnung von Jugendlichen aus verschiedenen Ländern
Bei einem internationalen Jugendaustausch triffst du Jugendliche aus verschiedenen Ländern. Du lernst andere Lebensweisen, Kulturen und Sprachen kennen. Es ist eine Möglichkeit, kürzere oder längere Zeit im Ausland zu verbringen. Ein internationaler Jugendaustausch ist aber auch in Deutschland möglich.
Antwort: Es gibt viele spannende Möglichkeiten für einen internationalen Jugendaustausch.
- Internationale Jugendbegegnung: Hier kommst du mit jungen Menschen aus einem oder mehreren anderen Ländern zusammen. Ein bis drei Wochen lang arbeitet ihr gemeinsam an einem Projekt aus Politik, Gesellschaft oder Kultur. Ob Tango in Frankreich oder Recycling auf Korfu – die Themen sind so vielfältig wie die Teilnehmenden.
- Workcamp: Du arbeitest zwei bis vier Wochen mit Jugendlichen aus anderen Ländern an einem gemeinnützigen Projekt. Du renovierst zum Beispiel ein Haus, pflegst ein Naturschutzgebiet oder verbesserst das Leben der Menschen vor Ort.
- Freiwilligendienst: Mehrere Monate bis über ein Jahr im Ausland verbringen kannst du bei einem Freiwilligendienst oder einem Freiwilligem Internationalen Jahr. Du kannst zum Beispiel in Finnland mit Menschen mit Behinderung arbeiten oder in einer Kindertagesstätte in Tansania aushelfen.
- Schüleraustausch in der Gruppe: Du kannst ein anderes Land mit deiner Klasse oder einer Gruppe besuchen. Diese Aufenthalte dauern meist nur wenige Wochen und werden von deiner Schule oder Partnerstädten organisiert. In der Regel ist ein Schüler aus dem anderen Land vorher oder nachher bei dir zu Gast.
- Schüleraustausch individuell: Es ist auch möglich, allein ins Ausland zu gehen. Bei einem individuellen Schüleraustausch wohnst du mehrere Monate bei einer Gastfamilie oder in einem Internat und lernst den (Schul-)Alltag kennen.
- Praktikum für Auszubildende: Bei einem Praktikum im Ausland kannst du deine theoretischen Kenntnisse praktisch anwenden. Es eignet sich daher ab der zweiten Hälfte deiner Berufsausbildung. Die Dauer variiert, du solltest aber mindestens einen Monat einplanen.
- Studium: Als Student kannst du dein gesamtes Studium oder ein bis zwei Semester im Ausland verbringen. Mit einem bi- oder trinationalem Studium studierst du in verschiedenen Ländern und bekommst mehrere Abschlüsse. Eine Möglichkeit mindestens acht Wochen in Afrika zu verbringen, bietet das Zusatzstudium „afriZert“. Im Studiengang lernst du als bayerischer Student den Kontinent in seiner Vielfalt kennen.
Antwort: 12 bis 35 Jahre
Für verschiedene Altersgruppen gibt es verschiedene Angebote. Eine internationale Jugendbegegnung kannst du zum Beispiel schon ab 12 Jahren machen, für ein Auslandssemester während des Studiums oder ein Praktikum im Ausland während deiner Ausbildung hast du wesentlich mehr Zeit. Hier gibt es Angebote für junge Menschen bis 35 Jahren.
Antwort: Wenige Wochen oder länger als ein Jahr
Die Dauer eines internationalen Jugendaustauschs ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Jugendbegegnungen können nur eine Woche dauern, ein Schüleraustausch kann auch ein Jahr oder länger gehen. Du hast die Wahl!
Antwort: Nein, du kannst allein oder in einer Gruppe ins Ausland gehen.
Bei einem individuellen Schüleraustausch, einem Freiwilligendienst oder einem Auslandspraktikum machst du dich allein auf die Reise. Du besuchst im anderen Land die Schule oder arbeitest und lernst dabei Einheimische kennen.
Jugendaustausch ist aber auch in der Gruppe möglich, zum Beispiel mit deiner Schulklasse oder deiner Jugendgruppe. Diesen organisiert dein Lehrer oder der Leiter deines Jugendzentrums, Sportvereins, Chors, etc.
Antwort: Nein, du kannst einen Jugendaustausch im Ausland oder daheim machen.
In der Regel verbringst du bei einem Jugendaustausch Zeit in einem anderen Land. Es gibt aber auch Formate, bei denen du hierzulande auf Jugendliche aus aller Welt treffen kannst. Jugendbegegnungen oder Workcamps finden zum Beispiel auch in Deutschland statt. Dabei arbeitest du mit Jugendlichen aus anderen Ländern an einem gemeinsamen Thema beziehungsweise einem gemeinnützigen Projekt.
Antwort: Mit dem richtigen Programm oder Stipendium geht’s auch komplett kostenlos.
Wenn du kein oder wenig Geld ausgeben möchtest, eignet sich ein geförderter Freiwilligendienst. Jugendbegegnungen und Workcamps sind in der Regel ebenfalls günstig. Der Freiwilligendienst des Europäischen Solidaritätskorps (EKS) wird zum Beispiel voll von der EU gezahlt. Auch beim Deutsch-Französischen Freiwilligendienst werden Reisekosten, Unterkunft, Verpflegung und Taschengeld übernommen.
Einen Schulaustausch im Ausland kannst du durch Auslands-BAföG oder Stipendien von Stiftungen, Dachverbänden, Austauschorganisationen oder Bundesländern finanzieren. Wenn du auf eine bayerische Schule gehst, eignet sich das Teilstipendium „Botschafter Bayerns“ für dich.
Ein Studium im Ausland kannst du ebenfalls mit Auslands-BAföG oder einem Stipendium finanzieren. Wenn du in der EU studieren willst, fördert das Programm Erasmus+ deinen Aufenthalt.
Azubis sowie frische Absolventinnen und Absolventen können mit dem EU-Programm Erasmus+ Berufsbildung günstig ein Praktikum im Ausland machen. Das Förderprogramm „AusbildungWeltweit“ eignet sich, wenn dein Praktikum außerhalb der EU stattfinden soll. Auch für ein Auslandspraktikum gibt es Auslands-BAföG. Für Praktika in Frankreich, Polen oder Tschechien gibt es weitere Förderprogramme.
Antwort: Dafür gibt es zahlreiche Förderprogramme und Stipendien.
Allgemeine Stipendien
Zahlreiche Stiftungen, Dachverbände, der Bundestag sowie fast alle gemeinnützigen und kommerziellen Austauschorganisationen bieten Stipendien an. Diese sind oft auf bestimmte Länder oder Schülergruppen zugeschnitten.
Eines der größten Programme für die USA ist das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) des Deutschen Bundestags für Schüler und junge Berufstätige. Die Kreuzberger Kinderstiftung fördert zum Beispiel Austauschjahre mit einer gemeinnützigen Organisation von Mittel- und Realschülern, deren Eltern keinen akademischen Beruf ausüben.
Bundesländer-Stipendien
Manche Stipendien bekommst du nur, wenn du in einem bestimmten Bundesland wohnst. Lebst du in Bayern, kannst du dich für das Stipendium „Botschafter Bayerns“ bewerben, das wir mitfinanzieren.
Du wohnst in Bayern und möchtest einen Schüleraustausch mit der gemeinnützigen Organisation Youth for Understanding (YFU) machen? Dann könnten die Aumüller-Stipendien für Jugendliche im Raum Regensburg oder die Alexander-Voigt-Stipendien für Jugendliche im Raum München für dich relevant sein.
Auslands-BAföG
Für längere Auslandsaufenthalte kannst du Auslands-BAföG beantragen. Gute Chancen hast du als Schülerin oder Schüler an der Fachoberschule oder Berufsfachschule, auf einem Gymnasium ab der 10. Klasse oder an der Realschule, wenn du für die gymnasiale Oberstufe aufgenommen wurdest. Das Einkommen von dir und deinen Eltern darf dafür einen bestimmten Betrag nicht übersteigen. Die Grenze liegt für das Auslands-BAföG jedoch höher als für das Inlands-BAföG. Das Beste daran: Du musst nichts zurückzahlen. Hier kannst du checken, ob du prinzipiell einen Anspruch auf Auslands-BAföG hättest.
Antwort: Gemeinnützige Austauschorganisationen bereiten dich in der Regel besser vor und begleiten dich umfassender im Ausland.
Der wesentliche Unterschied zwischen kommerzieller und gemeinnütziger Austauschorganisation ist, dass eine kommerzielle Organisation mit jedem Jugendlichen etwas verdient. Die Organisation muss Gewinn machen. Da die pädagogische Vorbereitung und Begleitung junger Menschen im Ausland viel Zeit und Geld kosten, fallen diese in der Regel gering aus.
Bei geförderten Programmen ist dagegen eine intensive Vorbereitung und Begleitung vorgeschrieben. Gemeinnützige Organisationen müssen keinen Gewinn machen. Bleibt bei ihnen Geld übrig, wird dieses für weitere Austauschmaßnahmen oder Stipendien eingesetzt.
Im Bereich Schüleraustausch gibt es zwei wichtige Dachverbände: den Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustauschorganisationen (AJA) und den Deutschen Fachverband High School e. V. für kommerzielle Anbieter. Auf den Seiten kannst du dir selbst ein Bild machen.
Hier liest du, worauf du bei anderen Arten des Jugendaustauschs achten solltest.