TEL AVIV. In Erinnerung an das Olympia-Attentat von 1972 fand am Donnerstag (22.09.) eine Gedenkveranstaltung im München Haus in Tel Aviv statt. Im Anschluss an das würdevolle Erinnern und Gedenken der ermordeten israelischen Sportler sowie dem getöteten bayerischen Polizisten wurde ein Kurzfilm aus dem Jugendaustauschprogramm zwischen Bayern und Israel gezeigt. Der Film entstand im Rahmen einer Begegnung zwischen 24 Jugendlichen aus München und Be’er Sheva in diesem Sommer. Die Jugendbegegnung wurde im Rahmen des Programms „50 Jahre Olympia. Die olympischen Spiele von München und das Attentat auf die israelische Delegation – bayerisch-israelische Jugendbegegnungen 2022/23“ gefördert – eine Idee der Stiftung Jugendaustausch Bayern, des Bayerischen Jugendrings (BJR) und dem Israelischen Generalkonsulat in München.
Projekte gegen das Vergessen und Verdrängen
In ihrer Rede an die anwesenden Gäste betonte die Geschäftsführerin der Stiftung, Mirjam Eisele, die Wichtigkeit von Jugendbegegnungen für das Erinnern und Gedenken. „Es braucht konkrete Projekte zwischen Bayern und Israel, die gegen das Vergessen und das Verdrängen kämpfen“, betonte Eisele, die die Stiftung bei der Gedenkfeier vor Ort vertrat. „Kinder und Jugendliche sind die Zukunft der Beziehungen. Mit dieser Intention arbeiten wir an Jugendaustauschprogrammen zwischen Bayern und Israel, die erinnern und gedenken, aber ebenso den Blick nach vorne richten“, erklärte sie ein wichtiges Ziel der Stiftung.
An der Veranstaltung nahmen ebenfalls einige der Jugendlichen aus Be’er Sheva teil, die auch beim Austausch in München dabei waren. Sie schilderten dem Publikum nicht nur ihre bewegenden Eindrücke aus Deutschland, sondern diskutieren außerdem mit Eliav Blizowsky, Direktor für internationale Beziehungen bei der Stadt Tel Aviv, welche Rolle unter anderem Sport beim Thema Völkerverständigung spielen kann. Blizowsky war ein enger Freund des ermordeten Trainers Moshe Weinberg.
Die Gedenkveranstaltung wurde von der Bayerischen Vertretung in Israel organisiert. Neben Dr. Julie Grimmeisen vom israelischen Generalkonsulat aus München war außerdem der Bayerische Antisemitismusbeauftrage Dr. Ludwig Spaenle zugegen.